Rekonstruierbarkeit
Rekonstruierbarkeit (auch Prinzip der Rekonstruierbarkeit) ist ein in frühen Stadien der GG entwickeltes Prinzip zur Beschränkung bestimmter Transformationen.
Kommentar
Insbesondere Transformationen zur Tilgung von Konstituenten müssen der Rekonstruierbarkeit unterliegen.
Im Rahmen von Chomsky, Aspects ist z.B. das Subjekt von Imperativsätzen rekonstruierbar aufgrund der Distribution von Reflexivpronomen wie in
Schäm dich! vs. *Schäm mich!
Die Rekonstruierbarkeit wird im Rahmen der Rektions-Bindungs-Theorie u. a. hinsichtlich des ECP diskutiert.
Für die Optimalitätstheorie wurde das Prinzip der Rekonstruierbarkeit von Pesetsky (1998, 342) wiederentdeckt, wo es besagt, dass semantischer Gehalt im lokalen Kontext entweder lautlich kodiert werden oder durch eine Antezedens-Beziehung rekonstruierbar sein muss.
Links
Rekonstruierbarkeit in Norbert Fries Online Lexikon Lingustik
Literatur
N. Chomsky, Aspects of the Theory of Syntax. 1965. [dt.: Aspekte der Syntax-Theorie. Übersetzt v. E. Lang. Frankfurt/Main 1968.]
P. Mecner, The Recoverability Condition in Polish and German. Societas Linguistica Europaea 33rd Annual Meeting, Poznan, August 31 – September 2 2000. Adam-Mickiewicz-Univ. Poznan 2000.
D. Pesetsky, Some Optimality Principles of Sentence Pronunciation. In: P. Barbosa et al. (Hg.), Is the Best Good Enough? Optimality and Competition in Syntax. Cambridge, Mass. 1998, 337–383.
I. Roberge, The Syntactic Recoverability of Null Arguments. Montreal 1990.
Andere Sprachen
engl. recoverability (condition)
frz. récupérabilité