Hyponymie

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Definition

Hyperonymie/Hyponymie beschreibt die Beziehung zwischen zwei Lexemen, die durch ihre logisch-semantische Relation hierarchisch angeordnet werden können. Eines der Lexeme enthält sozusagen das andere aufgrund der Bedeutung der Einzelausdrücke.

Das Hyponym „Apfel“ zum Beispiel muss alle Bedeutungskomponenten des Hyperonyms „Obst“ enthalten, um in einer logischen Relation stehen zu können. Diese Beziehung wird im Bezug auf ihre Bedeutung betrachtet, sodass zwischen diesen zwei Lexeme ein semantisches Verhältnis besteht.

Es handelt sich um eine Relation, da das Hyperonym im Bezug auf seine Bedeutung in der des Hyponyms enthalten ist und das denotierte Hyponym im Gegensatz dazu eine Teilmenge der Denotation des Hyperonyms ist.


Beispiele

Hyperonymie Hyponymie

Gemüse → Tomate

Hülsenfrüchte → Erbse

Frau → Lehrerin


Ein anderes Beispiel einer Hyperonymie- Hyponymie- Relation, die nicht mit den Begriffen „Ober-„ und „Unterkategorie“ ersetzt werden kann, findet man vor, wenn ein Lexeme aus zusammengesetzten Wörtern (Lexem und Kompositum) besteht und diese mit dem vorhandenen Lexem in semantischer Beziehung zu bringen versucht. Diese zusammengesetzten Wörter können nämlich als ein Lexem eine vorgeschriebene Bedeutung tragen. Zwar kann es sein, dass in gewisser Weise, gerade in Betracht auf die Herkunft der festgeschriebenen Bedeutung, eine Beziehung erkennbar ist, jedoch handelt es sich nicht um einen „Teil- des- Konzepts“.


Beispiel:

Hyperonymie Hyponymie

Kopf → Dummkopf

Auge → Hühnerauge




Subtypen

Kohyponymie bezeichnet Hyponyme eines Hyperonyms, die sich durch mindestens ein spezifisches Merkmal unterscheiden und somit inkompatibel sind.


Beispiel:

Hyperonymie ↔ Hyponymie ↔ Kohyponyme

Jahreszeiten ↔ Sommer ↔ Frühling, Herbst, Winter

Auto ↔ VW ↔ Audi, BMW, Mercedes, etc.



Herkunft

Die Begriffe Hyperonymie und Hyponymie stammen aus dem Griechischen.

„Hyper“ heißt übersetzt „über“, hingegen heißt „Hypo“ übersetzt „unter (-halb)“. „Onyma“ kann in beiden Fällen mit „Name“ übersetzt werden.

Im Englischen spricht man von superordination, wenn man von Hyponymie redet und von subordination, wenn man über Hyperonymie spricht.


Literatur

Sebastian Löbner (2003), Semantik - Eine Einführung, Walter De Gruyter Berlin, S.118f

Hadumod Bußmann (1983), Lexikon der Sprachwissenschaft, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, S.192

Paul Georg Meyer et al. (2005), Syncronic English Linguistics- An Introduction (3rd Edition), Gunter Narr Verlag, Tübingen, S.156