Transphrastik

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Transphrastik ist ein Teilbereich der Textlinguistik, in dem semantisch-syntaktische Beziehungen zwischen benachbarten Sätzen untersucht werden. Sie beziecht sich auf eine Richtung in der Textlinguistik, in der Texte als Aneinanderreihungen miteinander verknüpfter Sätze beschrieben werden.

Kommentare

Da nicht alle sprachlichen Phänomene auf Satzebene erklärbar sind, dehnte man zu Beginn der textlinguistischen Entwicklung sprachliche Analysen vom Einzelsatz auf Satzsequenzen aus. Teilweise wurde im transphrastischen Ansatz versucht, satzgrammatische Überlegungen (besonders solche aus der generativen Transformationsgrammatik) auf Texte zu übertragen (Heidolph 1966, Isenberg 1974).

Von weitreichendem Einfluss auf transphrastische Überlegungen waren die Arbeiten von Harweg (1968) und von Halliday & Hasan (1976). Harweg erklärte Text als ein durch ununterbrochene pronominale Verkettung konstituiertes Nacheinander sprachlicher Einheiten (Harweg 1968: 148). Halliday und Hasan fassten die transphrastische semantisch-syntaktische Verknüpftheit unter dem Begriff Kohäsion zusammen, den sie in die Textlinguistik einführten. Der Kohäsion lassen sich die verschiedenen Erscheinungsformen der (expliziten und impliziten) Wiederaufnahme und der (expliziten und impliziten) Konnexion zuordnen.

Siehe auch

Kohäsion, Wiederaufnahme, Konnexion, Textlinguistik, Textgrammatik, Proform, Pronomen, syntagmatische Substitution, Vertextungstypen

Link

Eva Schoenke, Textlinguistik-Glossar

Literatur

  • Halliday, Michael Alexander Kirkwood & Hasan, Ruqaiya. 1976. Cohesion in English (= English Language Series 9). London: Longman.
  • Harweg, Roland. 1968. Die Rundfunknachrichten. Versuch einer texttypologischen Einordnung. Poetica 2, 1-14.
  • Heidolph, Karl-Erich. 1966. Kontextbeziehungen zwischen Sätzen in einer generativen Grammatik. In Kybernetika 2/66, 274-281.
  • Isenberg, Horst. 1974. Überlegungen zur Texttheorie. In Lektürekolleg zur Textlinguistik. Kallmeyer, Werner u. a. (Hrsg.), Bd. 2: 193-212.