Effektivität (textlinguistisch)

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Unter Effektivität (textlinguistisch) versteht man Wirksamkeit, Eindringlichkeit von Texten. Sie ist ein regulatives Prinzip bei der Produktion und Rezeption von Texten.

Kommentare

Nach Beaugrande/Dressler kontrolliert Effektivität (neben Angemessenheit und Effizienz) als regulatives Prinzip die Textkommunikation (Beaugrande/Dressler 1981: 14).

Beaugrande/Dressler fassen Effektivität und Effizienz als Gegensätze auf. Danach haben Texte mit hohem Informationsgrad und inhaltlich bzw. sprachlich überraschenden Entwicklungen einen hohen Grad an Effektivität (und geringe Effizienz) (Beaugrande/Dressler 1981: 161, 177).

Effektivität bedarf der Verarbeitungstiefe, [. . .] d. h. der intensiven Verwendung der Potentiale von Aufmerksamkeit und Zugriff zum Material, welches nicht in der expliziten Oberflächenrepräsentation enthalten ist (Beaugrande/Dressler 1981: 35/36).

Die Verwendung von Kataphern kann die Effektivität von Texten steigern (und die Effizienz verringern) (Beaugrande/Dressler 1981: 65 f).

Nach Heinemann/Viehweger bedeutet Effektivität ein Maximum an Wirkung im Sinne der Zielorientierung (Heinemann/Viehweger 1991: 216).

Siehe auch

regulative Prinzipien, Effizienz, Angemessenheit, Anapher, Katapher, inferieren, rezeptive Textverarbeitung, Textualität

Literatur

  • de Beaugrande, Robert-Alain und Wolfgang Ulrich Dressler. 1981. Einführung in die Textlinguistik (= Konzepte der Sprach- und Literaturwissenschaft 28). Tübingen: Niemeyer.
  • Heinemann, Wolfgang und Dieter Viehweger. 1991. Textlinguistik. Eine Einführung (= Reihe Germanistische Linguistik 115). Tübingen: Niemeyer.

Link

Eva Schoenke, Textlinguistik-Glossar